18. April 2024. Zu Gast bei unserem Online-Stammtisch im April war der Wirtschaftspsychologe Jörn Amberger, Geschäftsführer der Amberger Consulting GmbH. Er referierte zum Thema „Herausforderung der Restrukturierung/Sanierung in der Gesundheits- und Pflegebranche“.

Zunächst wies Herr Amberger auf die zahlreichen Marktveränderungen hin, die Einfluss auf die Restrukturierungsbranche nehmen, wie z.B. steigende Personalkosten, der Zwang zur Digitalisierung, Gesetzesänderungen und allgemeine Kostensteigerungen. All diese Faktoren setzen die Gesundheits- und Pflegebranche unter Druck.

Ein großes Thema ist auch der Personalmangel, der sich letztendlich auf den Wert eines Unternehmens auswirkt. Eine Restrukturierung in der Gesundheitsbranche hat direkte Auswirkungen auf das Personal. Die Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Prozess ist entscheidend für den Erfolg. Durch Schulungen, transparente Kommunikation und gezielte Ressourcenallokation wird der Grundstein für eine nachhaltige Veränderung gelegt.

Ein zielgerichteter Ansatz, so Amberger, ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Restrukturierung „verstehen“, von ihr überzeugt sind und sie aktiv unterstützen. In einem Land mit 16 Bundesländern mit jeweils eigenen Gesetzen, insbesondere im Pflegebereich, ist es wichtig, dass die Beschäftigten die geltenden Gesetze kennen, verstehen und anwenden können. Die Kenntnis der geltenden Tarifverträge, die seit langem die Arbeitsbedingungen und Entgelte in der Gesundheits- und Pflegebranche beeinflussen, ist für eine erfolgreiche Restrukturierung und Anpassung an die aktuellen gesetzlichen Anforderungen ebenfalls unerlässlich.

Nachhaltige Sanierungen erfordern also eine umfassende Analyse, strategische Anpassungen und Investitionen in Ressourcen und Personal, nur so kann ein langfristiger Erfolg gesichert werden.

Herr Amberger betont, dass im Falle von Unternehmensverkäufen in Restrukturierungssituationen zusätzliche Sicherheiten für potenzielle Investoren, insbesondere in den Bereichen Personal, Rechnungswesen und Management erforderlich sind, um das Vertrauen im aktuellen Markt zu stärken.

Die Digitalisierung des Unternehmens vor dem Verkauf kann, wenn möglich, von Vorteil sein. Herr Amberger sieht auch die Verringerung der Abhängigkeit vom Eigentümer als einen weiteren strategischen Schritt, um die Attraktivität des Unternehmens zu erhöhen.

Bei der Durchführung eines Unternehmensverkaufs ist eine sorgfältige Analyse der verschiedenen Unternehmensbereiche unerlässlich. Es ist wichtig, kompetente Berater für die Due Diligence und die Optimierung hinzuzuziehen. Außerdem muss ein detaillierter Verkaufsplan entwickelt und umgesetzt werden. Eine klare Kommunikation und Transparenz gegenüber potenziellen Investoren ist ebenfalls entscheidend.

Weitere Details zu dem Vortrag von Herrn Amberger können der Präsentation entnommen werden, die im Mitgliederbereich unter folgendem Link zur Verfügung gestellt wird: Online-Stammtische.